Du trägst mich an deinem Körper. Ich trage deine Bücher, deine Wertsachen oder deinen Einkauf. Du hast mit mir gespielt und mich benutzt, auf mir gesessen und geschlafen. Ich habe dich von A nach B gebracht und bin dir treu ergeben, solang ich kann. Du lässt mich ganz nah an dich heran und wir erleben viel zusammen. Ich bin dir nah.
Doch es kommt die Zeit, da muss ich gehen. Ich werde ausrangiert, ausgetauscht, verschenkt oder du stellst mich an die Straße, schmeißt mich in einen Container, versteigerst mich im Internet. Bin ich übrig? Dir über? Oder gar überflüssig?
Trotz alledem habe ich doch einen Wert. Aber welchen? Was bin ich dir wert? Bin ich ein Schatz in deiner Wertung? Schätzungsweise…. – ein Schätzchen?
Nur selten werde ich neu und wenn doch, ist es ein langer Weg für mich. Ich werde von einem zum anderen gereicht, es kommen viele Fremde, zu denen ich keine Bindung habe. Ich werde deformiert, demontiert, auseinander gerissen und wieder zusammengesetzt.
Vielleicht sehen wir uns auch niemals wieder und ich oder Teile von mir gehören dann jemand anderem. Wenn dir wirklich etwas an mir liegt, dann miss mit einem anderen Maß und überlege, was kann ich Neues sein, wie kannst du mich anders einsetzen damit du mich noch behalten kannst.
Jedenfalls, würde ich mich sehr darüber freuen. Denn ein paar Dinge aus mir sind sehr wertvoll. Teile von mir tragen jetzt deine Bücher, deine Wertsachen, dein Gewicht oder deinen Einkauf. Ich umgebe dich.
Denn, ich war ein Radio, ein Pullover, ein Fahrradmantel, Verpackungsmaterial, eine Hose, eine Tischdecke, ein Stuhl, ein Kühlschrank, ein Schuh oder ein Fussball.
Ich war alles und ich kann alles sein,
in Liebe und Ergebenheit
dein Gebrauchsgegenstand